Datenrettung zu Hause: Welche Möglichkeiten Sie haben und wie Sie vorbeugen können

Ob Virenbefall, versehentlich überschrieben, veraltete Festplatten oder nicht vollständiges Herunterfahren – Daten können schnell gelöscht, verschlüsselt oder beschädigt werden. Je nach Art der Daten kann das auch im privaten Umfeld schwerwiegende Folgen haben.

Einmal gelöscht heißt aber nicht, dass Daten unwiderruflich weg sind; zumindest bei unverschlüsselten Daten. In der Regel werden selbst beim Leeren des Papierkorbs lediglich die Verweise auf die Daten im Index – quasi das Inhaltsverzeichnis der Festplatte – gelöscht. Die gelöschten Daten lassen sich allerdings relativ einfach wiederherstellen. Dies funktioniert in der Praxis meist sehr gut, solange der Datenträger keine physikalischen Fehler aufzeigt.

Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten der Datenrettung Sie haben und wie Sie Datenverluste im Vorfeld vermeiden können. 

Datenträger sind nicht in der Regel vom einen Tag auf den anderen defekt, sondern langsam und schrittweise. Dies wird oftmals selbständig durch die Datenträger wie Festplatten oder SSDs festgehalten und kann durch einfache Freeware-Tools oder durch Tools der Hersteller ausgelesen werden. Hierzu kommt der Standard S.M.A.R.T zum Einsatz (Self-Monitoring, Analysis und Reporting Technology).

Sollte es aber zu spät und der Datenträger tatsächlich beschädigt sein, sind die Daten trotzdem nicht automatisch verloren. Teilweise lassen sich einzelne Dateien oder sogar der gesamte Inhalt der Festplatte wiederherstellen. Dafür gibt es diverse – teils auch kostenfreie – Tools, sogenannte Datenretter. Diese führen oberflächliche bzw. tiefergehende Scans durch und stellen so fest, welche Dateien noch auf der Festplatte sind und in welchem Zustand sie sich befinden. Manche Dateien lassen sich leichter wiederherstellen, bei anderen ist dies komplizierter. Auch hierfür können Sie Tools einsetzen.

Achtung: Wenn Sie keine Erfahrung mit der Datenwiederherstellung haben, könnten Sie den Speicher weiter beschädigen. Seien Sie also vorsichtig und wägen Sie die Risiken ab, wenn Sie unbekannte Tools nutzen. Ggf. können Sie auf unwichtigen Datenträgern testen, wie eine Wiederherstellung funktioniert. Im Notfall sind Sie dadurch vorbereitet und kennen die richtigen Schritte und Tools. 

In manchen Fällen ist das Problem die Festplatte selbst und nicht die Dateien. Wenn Sie Probleme mit der Festplatte feststellen, können Sie daher versuchen, die Daten auf der defekten Platte auf eine neue Festplatte zu übertragen, indem Sie diese klonen. Unter Umständen lassen sich die Daten dadurch retten.

Nützt all das nichts, können Sie Ihre Festplatte an ein professionelles Datenrettungslabor weitergeben. Meist stehen die Chancen gut, dass Ihre Daten wiederhergestellt werden können. Allerdings können die Kosten hierfür sehr hoch sein. Wägen Sie daher im Vorfeld ab, ob sich das Einsenden tatsächlich lohnt.