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Datenschutz im Fokus: IDACON und DAFTA 2023 im Überblick

Zuletzt aktualisiert am 07. Dezember 2023

Die Themen rund um Datenschutz sind vielfältig und ständig im Wandel. Die IDACON und die DAFTA haben in diesem Jahr wieder eine Plattform für den Austausch von Fachleuten und die Diskussion über aktuelle Entwicklungen in der Datenschutzwelt geboten.

Wir werfen einen Blick auf die Schlüsselthemen, die auf diesen Veranstaltungen beleuchtet wurden und welche Themen die Datenschutzwelt künftig beschäftigen werden. 

IDACON: Blick auch die Datenschutzlandschaft

Die IDACON ist nicht nur eine Fachmesse und ein Kongress zum Datenschutz, sondern auch eine niedrigschwellige Gelegenheit für Datenschutzbeauftragte, sich auszutauschen und über Neuigkeiten in der Datenschutzwelt zu informieren.

Im Fokus standen in diesem Jahr vor allem die folgenden Themen:  

  1. Verschlüsselt und verkauft im Darknet: Eine Analyse, wie Daten im Darknet landen und für Ransomwareangriffe ausgewählt werden
  2. ChatGPT – datenschutzrechtliche Grenzen: Eine Einschätzung der Datenschutzbehörden zu neuen Geschäftsmodellen wie ChatGPT
  3. EU-U.S. Data Privacy Framework: Eine Diskussion über den aktuellen Stand des EU-U.S. Data Privacy Frameworks und seine Zukunft
  4. Bußgelder nach der DSGVO: Ein Überblick über Bußgelder und die oft unterschätzte Systematik der DSGVO
  5. Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit: Diskussionen über den Einsatz von KI und die wachsende Bedeutung von Cybersicherheit 

Zusätzlich wurde auch über mögliche Datenschutz-Zertifizierungen gesprochen. Noch sind derartige Zertifizierungen eine Utopie und sehr unkonkret. Sie könnten aber zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Dafür wurden auf der IDACON Standards wie ISO27001 und das Standarddatenschutzmodell verglichen und mögliche Vorbereitungsmaßnahmen besprochen.

Untersuchung der Europäischen Aufsichtsbehörden zur Rolle von DSB

Neben diesen Schlüsselthemen hat auf der IDACON auch ein Bericht von Michael Will, dem Präsidenten des bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht, zur zweiten europaweiten Prüfaktion der europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden für Interesse gesorgt. Die Untersuchung des Coordinated Enforcement Framework wird durch den Europäischen Datenschutzausschuss koordiniert und widmet sich der Stellung und den Aufgaben der Datenschutzbeauftragten (DSB). In Deutschland ist das bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht an der Prüfung beteiligt.

Ziel der Prüfaktion ist herauszufinden, ob DSB die nötigen Qualifikationen und Ressourcen erhalten, um ihre Aufgaben gemäß den Datenschutzgesetzen erfüllen zu können – nicht zuletzt, weil in den Gesetzen einiges nicht genau definiert ist. Erhalten sie beispielsweise genug anteilige Arbeitszeit? Haben sie Budget, um sich und Mitarbeitende zu schulen? Zusätzlich werden mögliche Beeinträchtigungen der unabhängigen und effektiven Aufgabenwahrnehmung unter die Lupe genommen, mögliche Interessenskonflikte zu identifizieren.

So wollen sich die europäischen Aufsichtsbehörden einen Überblick über die betriebliche Praxis verschaffen und mögliche Verbesserungen und Abhilfemaßnahmen ableiten. Gleichzeitig ermöglicht die Überprüfung eine Vergleichbarkeit in der EU. Erste Ergebnisse werden Anfang des nächsten Jahres erwartet. 

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DAFTA 2023: KI und Datenschutz im Fokus

Auch die DAFTA griff ähnliche Themen auf wie die IDACON und stand in diesem Jahr unter folgendem Fokus: "Künstliche Intelligenz (KI), Gesetzgeber und EuGH – Neue Herausforderungen für den betrieblichen Datenschutz".

Datenschützer:innen warnen, dass der Einsatz von KI in Wirtschaft, Verwaltung und Justiz auch den Datenschutz vor Herausforderungen stelle. So werde ChatGPT beispielsweise immer öfter eingesetzt. Ziel müsse es nun sein, diese Entwicklungen datenschutzkonform zu gestalten. Dazu wurden neben Datenschutzrisiken auch Haftungsfragen besprochen. Ein Lichtblick seien allerdings die positiven Entwicklungen in der IT-Sicherheit. Angriffe, Anomalien und vieles mehr können durch Machine Learning beispielsweise deutlich schneller erkannt werden.

Neben KI wurden auch Praxisfragen aus dem alltäglichen Datenschutzgeschäft besprochen. Wie können Organisationen beispielsweise das Auskunftsrecht umsetzen? Auch die NIS-2-Richtlinie und die Bußgeldpraxis der Aufsichtsbehörden waren Thema. 

Fazit: Datenschutz im Wandel der Zeit

Die Diskussionen auf der IDACON und der DAFTA 2023 zeigen, dass Datenschutz ein dynamisches und vielschichtiges Thema ist. Mit der Evaluation der DSGVO im kommenden Jahr bietet sich die Chance, den Datenschutz an aktuelle Entwicklungen anzupassen. Die Rolle der Datenschutzbeauftragten steht dabei besonders im Fokus, sowohl national als auch auf europäischer Ebene. Zusätzlich hat sich vor allem KI als Thema und Herausforderung für das nächste Jahr herauskristallisiert. 

Person sitzt mit einer Zeitung auf einer Bank

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Quellen

Bayerisches Landesamt für Datenschutzaufsicht (2023): „Koordinierte Prüfung zu Stellung und Aufgaben von Datenschutzbeauftragten. BayLDA beteiligt sich an zweiter gemeinsamer Prüfaktion der Europäischen Datenschutzaufsichtsbehörden“, 15. März 2023, https://www.lda.bayern.de/media/pm/pm2023_03.pdf, letzter Zugriff am 07. Dezember 2023.

European Data Protection Board (2023): „Launch of coordinated enforcement on role of data protection officers“, 15. März 2023, https://edpb.europa.eu/news/news/2023/launch-coordinated-enforcement-role-data-protection-officers_de, letzter Zugriff am 07. Dezember 2023.

GDD (2023): „47. DAFTA und 42. RDV-Forum November 2023“, 19. September 2023, https://www.gdd.de/veranstaltungen/47-dafta-und-42-rdv-forum-november-2023/, letzter Zugriff am 07. Dezember 2023.

IDACON (2023): „23. IDACON 2023“, https://www.idacon.de/, letzter Zugriff am 07. Dezember 2023.

Koch, Marie-Claire (2023): „DAFTA: Personenbezog als „Elefant im Raum“ bei Künstlicher Intelligenz“, heise online, 19. November 2023, https://www.heise.de/news/DAFTA-Personenbezug-als-Elefant-im-Raum-bei-Kuenstlicher-Intelligenz-9533188.html, letzter Zugriff am 07. Dezember 2023. 

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