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© Adem Ay, Unsplash

Tipps für die Cloud-Nutzung Zuhause: Messenger-Dienste sicher nutzen

Zuletzt aktualisiert: 15. November 2022

WhatsApp, Signal, Telegram und Co. sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Wir bleiben mit Freund:innen und Familienangehören in Kontakt, verschicken Urlaubsfotos und klären, wann wir uns treffen.

Gleichzeitig sammeln Messenger-Dienste eine Unmenge an Daten: Fotos, Nachrichten, Nutzungsverhalten, Profilinformationen, Standorte und so weiter und so fort. Was mit diesen Daten passiert, hängt stark vom gewählten Dienst ab – und den von Ihnen getroffenen Einstellungen.

Was Sie tun können, um sich, Ihre Daten und die Daten Ihrer Kontakte zu schützen, zeigen wir anhand von acht Tipps. 

1. Datenschutz-, Allgemeine Geschäfts- und Nutzungsbedingungen lesen

Bevor Sie sich für einen Messenger-Dienst entscheiden, sollten Sie sich umfassend informieren, wie sicher die einzelnen Dienste sind und was mit Ihren Daten passiert. Dafür lohnt sich ein Blick in die Datenschutz- und Nutzungsbedingungen. Hier sollte stehen, welche Ihrer Daten erhoben und ob diese beispielsweise an Dritte weitergegeben werden. Werfen Sie auch einen genauen Blick auf die erhobenen Metadaten: Was wird zu welchem Zweck erhoben? Wird ein Profil gebildet? Oder Daten an Werbetreibende verkauft?

Bei der Auswahl sollten Sie zudem darauf achten, ob der Dienst Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbietet und ob der Programmcode Open Source ist. Beides kann die Sicherheit erhöhen. Zum einen können Unbefugte Nachrichten nicht mitlesen und zum anderen können Dritte überprüfen, ob die Versprechen eingehalten werden. 

2. Automatisiertes Hoch- und Herunterladen abschalten

In den Einstellungen der meisten Messenger können Sie vieles anpassen, um Ihre Daten und die Daten anderer zu schützen. So können Sie beispielsweise verhindern, dass sich der Dienst mit Ihrem Adressbuch verknüpft und automatisch Kontakte hochlädt. Überprüfen Sie auch grundsätzlich, welche Rechte der Dienst einfordert und ob diese wirklich nötig sind. Gehen Sie hier möglichst restriktiv vor.

Auch das automatisierte Herunterladen von Dateien können Sie in der Regel abschalten. Wenn Sie unterwegs sind, wird dadurch einerseits Ihr Datenvolumen nicht belastet. Gleichzeitig schonen Sie Ihren Speicherplatz. Andererseits stellen auch über Messenger verschickte Dateien ein Sicherheitsrisiko dar. Auch hier gibt es – wie bei E-Mails – Spam und mit Schadcode versehene Dateien. Wenn Sie den automatisierten Download deaktivieren, können Sie gezielt entscheiden, von wem Sie welche Dateien tatsächlich herunterladen möchten.

Übrigens sollten Sie auch bei Links aufpassen. Vor allem bei Kurz-URLs ist nicht immer sichtbar, wohin diese verlinken. Klicken Sie daher nur auf Links aus vertrauenswürdigen Quellen und ignorieren Sie beispielsweise Links in Massen-Rundschreiben bzw. blockieren Sie im Zweifel Ihnen unbekannte Personen.  

3. Keine sensiblen Daten über Messenger teilen

Je nachdem, welche Rechte Ihr genutzter Messenger-Dienst sich einräumt und welche Art der Verschlüsselung genutzt wird, können Ihre Daten in fremden Händen landen. Besonders bei sensiblen Daten und vertraulichen Informationen ist das problematisch. Teilen Sie daher Bankverbindungsdaten, Passwörter oder ähnliche sensible Daten nicht über den Chat.

4. Lokales Backup machen

Bei vielen Messenger-Diensten können Sie mittlerweile Datensicherungen durchführen. Das kann durchaus sinnvoll sein, damit Sie Ihre Chatverläufe wiederherstellen können. Dabei sollten Sie aber darauf achten, wo die Sicherung gespeichert wird. Nicht selten landet diese nämlich im Rahmen einer Third-Party-Back-up-Lösung bei Dritten. Die Daten werden in eine Cloud von Drittanbietern wie Apple oder Google geladen. Das Problem daran: Ihre Daten liegen dort ggf. unverschlüsselt vor und der Drittanbieter kann diese im Zweifel auslesen. Achten Sie daher genau darauf, wo und wie Ihre Daten gespeichert werden, wenn Sie eine Sicherung in einer Cloud machen.

Selbst, wenn die Sicherung zentral auf dem Server der jeweiligen App stattfindet, können alle, die Zugriff auf den Server haben, auch die darin enthaltenen Informationen einsehen. Alternativ bieten viele Messenger mittlerweile auch die Möglichkeit, lokale Backups durchzuführen. Dann liegen die Daten nur bei Ihnen auf dem Smartphone und es kommt zu keinen Datentransfers auf externe Clouds – es sei denn natürlich, Sie haben das selbst so eingestellt. 

5. Vorsichtig sein mit Verknüpfungen

Einige Messenger können Sie zusätzlich mit sozialen Netzwerken verbinden. Aus Datenschutzsicht ist das durchaus bedenklich. Je nach Datenschutzbedingungen und AGB kann es sein, dass Dienste dadurch Ihre Daten aus verschiedenen Accounts zusammenführen und somit ein noch genaueres Profil über Vorlieben, Nutzverhalten etc. erstellen können. 

Außerdem kann es schnell passieren, dass Sie den Überblick verlieren, welche Inhalte Sie mit wem teilen. Darauf sollten Sie übrigens grundsätzlich achten. Selbst, wenn Sie nur in Ihrem Messenger-Dienst Inhalte teilen. Tipp: Stellen Sie beispielsweise bei Stories individuell ein, wem Sie was freigeben möchten. 

6. App aktuell halten

Auch bei Apps kann es zu Sicherheitslücken kommen, die im Idealfall zeitnah vom Dienst überarbeitet und durch Patches und Updates geschlossen werden. Das bringt aber nur etwas, wenn Sie die Updates auch einspielen. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass Sie Ihre Messenger-App(s) aktuell halten und Updates umgehend installieren.

7. Account schützen

Es gilt: Je sicherer der Account, desto geringer sind die Folgeschäden – sowohl für Sie als auch für Ihre Kontakte. Denn bei Messenger-Diensten verwalten nicht nur Sie Ihre eigenen personenbezogenen Daten, sondern auch die Ihrer Kontakte. Dessen sollten Sie sich bewusst sein, wenn Sie Messenger nutzen. Vor allem bei Personengruppen, die einen besonderen Schutz benötigen, ist dies ein zusätzliches Risiko.

Was Sie sonst beim Schutz Ihres Accounts beachten sollten, können Sie hier nachlesen: „Tipps für die Cloud-Nutzung Zuhause: Account-Verwaltung und -Sicherheit“

8. Endgeräte schützen

Auch die Endgeräte, mit denen Sie auf Messenger-Dienste zugreifen, sollten Sie angemessen schützen. Neben einer Zugriffssperre, wie einem Pin oder Freigabe per Fingerabdruckt, sollten Sie auch einen Virenschutz installieren. Sollten Sie beispielsweise doch einen dubiosen Anhang heruntergeladen oder auf einen Link geklickt haben, sind Ihre Endgeräte mit einem Virenschutz-Programm besser geschützt. Der Schadcode fällt schneller auf und kann in Quarantäne geschoben werden, bevor er noch mehr Schaden anrichtet und z. B. Daten abgreift.

Zuvor in unserer Themenreihe „Tipps für die Cloud-Nutzung Zuhause“:

Person sitzt mit einer Zeitung auf einer Bank

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Quellen

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (o. J.): „Messenger & Videotelefonie sicher nutzen“, https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Onlinekommunikation/Chat-Messenger/Messenger/messenger_node.html, letzter Zugriff 02. November 2022.

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (o. J.): „Sicherheit und Verhalten im Chat“, https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Onlinekommunikation/Chat-Messenger/Chats/chats_node.html, letzter Zugriff am 02. November 2022.

Lernlabor Cybersicherheit (2021): „Datenschutz und Messenger Apps – Worauf sollte man als Nutzer achten?“, 11. Februar 2021, Fraunhofer Academy, https://blog.academy.fraunhofer.de/blogbeitraege/llcs-datenschutz-und-messenger-apps-worauf-sollte-man-als-nutzer-achten/, letzter Zugriff am 02. November 2022. 

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